Inselhüpfen mit Handgepäck
Wer schon einmal zwischen den kleinen griechischen Inseln unterwegs war, weiß es und wer die Reiseform noch nicht kennt, dem erkläre ich es:
Es geht dort nicht um Luxus oder Perfektion, sondern um Freiheit, Einfachheit und echte Erlebnisse.
Gerade beim Inselhüpfen zeigt sich, dass man mit leichtem Gepäck viel entspannter reist – körperlich und mental.
Ich habe über die Jahre gelernt, dass Minimalismus beim Reisen kein Verzicht ist, sondern ein Gewinn – und auf den kleinen Inseln der Dodekanes wird einem das besonders bewusst.
Von diesen kleinen noch ursprünglichen griechischen Inseln, abseits vom Massentourismus gibt es zum Glück ganz viele.
Circa 120 griechische Inseln sind touristisch erreichbar…wow oder?
Und weil es so viele gibt, ist es natürlich reizvoll in einer Reise gleich mehrere zu besuchen, oder sagen wir mal mindestens zwei.
Inselhüpfen bedeutet nicht, im Eiltempo auf der ersten Insel anzukommen und dann schnell zur nächsten weiterzuhüpfen.
Ich würde diese Art der Reise eindeutig in die Kategorie Slow Travel einordnen. Es gibt keinen Direktflug, der dich von deinem Heimatflughafen direkt auf das kleine Inselchen bringt.
Irgendwo wirst du Zwischenübernachten, vielleicht in Athen beim Flughafen, oder in der Stadt, oder in Piräus am Hafen oder auf einer der grossen Inseln.
Dann geht es am nächsten Tag weiter mit einem Inlandsflug oder mit der Fähre und dann…bist du auf deiner ersten Insel angekommen.
Nach ein paar Tagen geht es dann weiter, wieder auf die Fähre oder ein Inlandsflug und du kommst auf der zweiten Insel an…
Stell dir jetzt vor, du bist mit deinem kompletten Kleiderschrank unterwegs…das ist unbequem, glaube mir!
Es geht dabei noch nicht mal um die Kosten. Es ist keine Neuigkeit, dass Fluggesellschaften minimalistisch Reisende, wie mich nicht besonders mögen. ;-)
Nein es geht einfach darum, dass minimalistisch reisen viele andere Vorteile bietet. Der wichtigste ist für mich die Fährüberfahrt.
Das funktioniert so, du stehst am Hafen und wartest auf das Schiff und umso näher das Schiff kommt, um so unruhiger werden alle…
Das Ein- und Aussteigen ist ein chaotischer Moment. Einerseits, weil das Schiffspersonal mit langsamen Touristen, keine Zeit verlieren will.
Es wird übrigens laut gerufen und gestikuliert…hier lang, da lang, schnell schnell…hopp hopp …hahahahahaha und andererseits, weil die Touristen sowieso drängeln, um einen Fensterplatz auf dem Schiff zu erhaschen.
Mit grossem Koffer hast du jetzt schlechte Karten, weil der abgegeben werden muss, bevor dein Ticket gescannt wird.
Zur Erklärung: Die Koffer stehen zum Beispiel bei den Schnellfähren von Dodekanisos Seaways während der Überfahrt auf dem halboffenen Vordeck…und du kannst den Koffer nicht mit in die Nähe deines Sitzplatzes nehmen.
Wir Minimalisten mit Rucksack auf dem Rücken, ziehen lächelnd an dir vorbei, präsentieren unser Ticket, was schnell gescannt wird und schwupps, haben wir unseren Wunschsitzplatz.
Und kurz vor der Ankunft an deiner Insel, wird wieder laut gerufen…in griechisch und dann in englisch…wieder schnell schnell. Wenn du nur mit deinem Rucksack reist, kannst du sofort von Bord gehen, wer einen Koffer hat, muss nun sein Gepäck im allgemeinen Gewusel lokalisieren…
Es ist wirklich so, es geht laut zu, etwas chaotisch, aber auch irgendwie spannend und positiv aufregend.
Dann ist natürlich auch ein wichtiger Aspekt, dass man beim Inselhopping die Unterkünfte wechselt und nichts ist meiner Meinung nach stressiger, als ständig bergeweise Kleidung und Schuhe verstauen zu müssen.
Ja und mit wenig Kleidung erübrigt sich auch die Frage: “Was ziehe ich an?” ;-)
Und nun zur Frage, die mir viele stellen: “Was packt man dann ein? Wie machst du das Katrin, mit nur einem Handgepäcksrucksack zu reisen? Das könnte ich nie!!!"
Doch du kannst das auch!
Mein minimalistisches Reisegepäck
Ich reise seit einigen Jahren nur noch mit einem Handgepäcksrucksack – auch, wenn ich mehrere Inseln besuche oder länger unterwegs bin und mittlerweile sogar im Winter. Das mag anfangs unglaublich klingen, aber mit der Zeit merkt man, dass man eigentlich kaum etwas braucht, um sich wohlzufühlen.
Auf dem Foto unten siehst du, was ich diesen Sommer auf die Dodekanischen Inseln mitgenommen habe – alles passt in einen Rucksack in der Groesse: 40x30x20 cm…das ist das kleine kostenfreie Basic- Handgepäck bei ryanair…also kein Trolleykoffer und kein Aufgabegepäck!
- 1 kurze Hose, 1 leichte lange Hose
- 5 leichte Blusen
- 1 Sweatshirt für kühlere Abende
- 1 Bikini
- 1 Pareo
- 1 Paar leichte schnell trocknende Barfußsandalen für Kiesstrand
- 2 Sport-BHs und 3 Unterhosen
- 1 Sonnenhut
- eine Stofftasche für unterwegs
- ok mein Luxus sind 4 verschiedene Ohrringe ;-)
- 1 Edelstahltrinkflasche zum Auffüllen
Dazu kommt nur das Nötigste an Kosmetik:
- festes Shampoo, das auch zum Duschen genutzt wird
- Zahnpasta in Tablettenform
- nur eine Creme für Gesicht und Körper
- Pflaster und Schmerztabletten
- Zahnbürste
- zusammenklappbarer Kamm/Bürste
Um mal was waschen zu können, habe ich mir ein Waschmittel in fester Form angeschafft…das sieht aus wie Löschpapier… federleicht, keine Flüssigkeit, superpraktisch. Das kann man für Handwäsche direkt im Wasser auflösen und ich trenne mir davon immer kleine Stückchen ab. Es ist viel einfacher, ein paar Klamotten zu waschen, als ständig viele dreckige Sachen mit sich herumzutragen.
Und der “Technikkram” darf natürlich nicht fehlen:
mein Laptop, E-Book-Reader, Ladekabel, Maus und eine kleine Powerbank.
Mehr brauche ich nicht.
Ich liebe das Gefühl, dass alles, was ich besitze, in meinen Rucksack passt – es gibt mir Übersicht und eine unglaubliche Leichtigkeit beim Reisen.
Zusätzliche Ratschläge:
- Beschäftige dich mal mit festen Kosmetikartikeln…sie sind einerseits umweltfreundlich und dann viel ergiebiger, platzsparender und müssen nicht in den Zippbeutel für Flüssigkeiten
- Ein dünnes Tuch ist ein Allroud- Talent…das kannst du als Strandtuch nutzen und dich auch damit abtrocknen, abends ausgewaschen ist es schnell wieder trocken, ausserdem ist ist perfekt für Kirchenbesuche, du kannst damit Schultern oder Knie bedecken und es in einen Rock umwandeln, bei zu kalter Klimaanlage auf der Fähre ist es dein Halstuch und wenn der Meltemi weht, kannst du es als Kopftuch nutzen, wenn dich genauso wie mich die fliegenden Haare stören!
- Trenne dich von Papiertickets und Zettelkram…heutzutage kann man alles elektronisch speichern und zur Sicherheit noch in eine Cloud laden.
- Leere deine Brieftasche vor der Reise aus…Rabattkarten, Kassenzettel, Mitgliedskarten usw… all das brauchst du im Urlaub nicht!
- Alles was du nur vielleicht brauchen kannst, brauchst du nicht!
- Übertreibe auch nicht mit Reiseapotheke…Schmerzmittel und Pflaster begleiten mich immer, alles andere kann man nicht vorher wissen und kann man auch im Urlaub kaufen.
- Waehle Kleidung so aus, dass du sie kombinieren kannst, damit funktioniert dann auch der Zwiebellook.
- Ziehe auf dem Flug die jeweils dicksten Sachen der Reise an.
Minimalistisch reisen heißt nicht, auf Komfort zu verzichten – es bedeutet, sich bewusst zu entscheiden, was wirklich wichtig ist.
Auf den kleinen griechischen Inseln ist das Meer nie weit, der Wind erfrischt, und die Tage sind erfüllt von Sonne, Licht und Gelassenheit.
Mehr braucht man eigentlich nicht – weder im Koffer noch im Kopf.
Und wer einmal mit einem Rucksack über das Hafendeck gelaufen ist, während andere noch ihren Koffer suchen,
weiß: weniger Ballast heißt mehr Freiheit.
Klicke in das Foto rein, dann siehst du den gesamten Inhalt des Rucksacks:





